Wenn ich an Toyota denke, dann sehe ich den Affen im Baum, der singt: ‚Nichts ist unmöglich! To-y-o-t-a!‘ Aber was hat das jetzt mit dem Lernen zu tun?
KANBAN und meine Diplomarbeit
In meiner Diplomarbeit habe ich mich mit dem Thema KANBAN Regelkreisen beschäftigt. Der Titel meiner Arbeit hieß: Restrukturierung von Ablauforganisation und Fertigung eines Produktionsbereiches – Planung und Organisation des Fertigungsablaufes und Einführung von KANBAN-Regelkreisen in der Materialversorgung. Puh, dass Diplomarbeiten oft so komplexe Titel haben müssen….
Es ging darum, Lagerbestände zu minimieren, um dadurch Zeit und Geld zu sparen. Vereinfacht ausgedrückt wurden mit Hilfe von Karten (auf japanisch KANBAN), das Material rechtzeitig an dem jeweiligen Produktionsort bereitgestellt. Der große Vorteil war, dass durch die Karten jeder erkennen konnte, ob genügend Material vorhanden war, damit die Produktion nicht stockte und wenig genug, um die Lagerbestände klein zu halten.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das nach so langer Zeit wieder brauchen könnte! Aber tatsächlich kannst Du das KANBAN Prinzip für das Lernen nutzen und so das selbstständige Lernen unterstützen.
KANBAN und das selbstständige Lernen
Folgendermaßen gehst Du vor:
- Du schreibst jede Aufgabe, die Du erledigen musst, auf ein eigenes Post-it. Das Post-it ist das Pendant zur Karte. So kann auf einem Post-it z.B. stehen: Mathe, Buch S. 10, Aufgabe 5.
- Du kannst auch einen Farbcode nutzen, z.B.: alle Matheaufgaben sind blau, alle Deutschaufgaben sind rot usw. oder Dein Farbcode sagt aus, welche Aufgaben bis zum nächsten Tag fertig sein sollen und die kannst du mit einer anderen Farbe markieren.
- Meine Aufgaben: Diese Spalte ist Dein Startpunkt und hier klebst Du alle Post-it’s hin.
- Das tu‘ ich gerade: Jetzt nimmst Du Dir ein Post-it aus der linken Spalte und klebst es in diese ‘Spalte’. Hier darf nur eine einzige Aufgabe stehen, nämlich die, die Du gerade machst. Wenn Du diese Aufgabe erledigt hast, dann klebst Du sie in die ganz rechte Spalte. Hast Du noch eine Frage dazu oder bearbeitest Du die Aufgabe in Teilschritte, dann kommt der Post-it in die ‘Moment mal’ Spalte.
- Moment mal: Hier stehen die Aufgaben, die Du bereits begonnen hast, diese aber noch nicht abgeschlossen sind. Weil Du noch eine Frage hast oder weil Du von den 10 zu lesenden Seiten erst 6 gelesen hast und jetzt etwas anders machst.
- Geschafft: Hier stehen alle erledigten Aufgaben! Um Dir zu zeigen, wieviel Du schon geschafft hast, kannst Du sie dort hängen lassen oder Du legst sie in ein Erfolgsglas. Wenn Du einmal nicht motiviert bist, dann hilft Dir ein Blick auf das Glas und Du siehst, was Du alles schon erledigt hast!
So fördert das KANBAN Board das selbstständige Lernen, da jederzeit sichtbar ist, welche Aufgaben noch zu erledigen sind, was gerade gemacht wird und was bereits erledigt wurde.
Wenn Du kein Board oder ein großes Blatt Papier hast, kannst Du auch Deine Schranktüren oder eine Wand nehmen. Du schreibst die Überschriften auf einen Zettel und klebst sie mit Tesa auf die Oberfläche. Darunter kommen dann die Post its.
Diese Methode ist toll geeignet, um seine Aufgaben sichtbar zu machen und einen Überblick zu erhalten. Wie Du KANBAN persönlich außerhalb des Lernens nutzen kannst, das kannst Du bei Korina Dielschneider lesen. Sie und ihr Mann organisieren sich gemäß den KANBAN Prinzipien und nutzen dafür das Tool Trello – und um wieder bei Toyota zu bleiben ‚Nichts ist unmöglich!‘
Auf zum GerneLerner und NeugierigBleiber – lernen statt pauken!
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Das probiere ich direkt selbst aus. 🙂
Super! Da bin ich gespannt, was Du für Erfahrungen machst!
Den Kanba-Artikel finde ich spannend. Ich hab sofort eine Anleitung, wie ich es mit meinen Kindern umsetzen kann. Hätte ich das nur schon vor zwei Wochen gehabt! Ich werde das jetzt sofort initiieren nächste Woche!
Wie toll! Das freut mich sehr! Ich bin gespannt, von Deinen Erfahrungen zu hören!